So heißt mein Instrumentarium, welches ich in meiner Bachelorarbeit entwickelt habe.
Ich habe sie für den psychiatrischen Bereich für Mütter entwickelt. ABER durch meine nun erworbenen Erfahrungen ist diese Kiste
1. nicht nur für Mütter, sondern natürlich auch für Väter, also für Eltern
2. nicht nur für psychisch erkrankte Eltern sondern auch für alle andere Eltern, welche Schwierigkeiten haben, sich mit ihren Kindern adäquat zu beschäftigen und somit eine gesunde Beziehung aufzubauen.

Denn oftmals ist es heute so, dass Kinder nur noch wenig mit den Eltern spielen. Sie erhalten ihre Kinderzimmer, vollgestopft mit dem neuesten und tollsten Spielzeug.
"Da hat das Kind ja etwas zu tun!" "Dann habe ich meine Ruhe"
Wenn das Prinzip mal nicht aufgeht, gibt es ja noch den TV! Da ist immer eine Heldin/ein Held unterwegs, der die Betreuung der Kinder übernimmt. (Ich übertreibe absichtlich, wobei ich auch weiß, dass es teilweis nicht so weit von der Realität entfernt ist).

In der "guten, alten Zeit" sind Eltern mit ihren Kindern noch in den Wald gegangen, haben sich Stöcke gesucht, Hütten gebaut oder auch mal etwas geschnitzt.
Was ist mit den großen Wachstuchtischdecken, die völlig versaut mit Farben und Kleber nach KREATIVITÄT schrien und den großen Küchentisch schützen sollten?
Was ist mit den völlig vermehlten Küchen geworden, welche nach einer extremen Backaktion hinterlassen wurden?
Was ist aus den RIESIGEN Puzzleteppichen geworden, welche entstanden sind, weil man einfach mal ALLE Puzzle gemacht hat, die der Schrank hergab?!
Wo sind die ordentlichen Kissenschlachten hin, wo man plötzlich von Papa oder Mama im Kreis gewirbelt wurden, bis einem ganz schwindelig war?!
Warum werden die Wälder nicht mehr genutzt, wo es dort doch immer Abenteuer zu erleben gibt. Denn hinter dem nächsten Busch, hat sich bestimmt der lustige grüne Kobold versteckt, der auf den Wald aufpasst?!
Warum liegt Papa nicht mehr auf dem Lego Teppich und baut die ultimativsten Flugzeuge/Boote/Autos, sondern lässt sich dies von einem Papierblock zeigen?
Und wer hat diese dusseligen "Bücher" erfunden, wo eine unpersönliche elektronische Stimme den Kindern etwas über Dinosauerier oder Ritter erzählt, aber nicht reagiert, wenn das Kind frag, welche Farbe das Kleid der Prinzesinn hat?!

Ziel:
Eltern können, trotz Einschränkungen, eine gesunde Bindung zu ihren Kindern aufbauen und erhalten Ideen, um sich mit den Kindern zu beschäftigen.

Basis:
Die Türkise Kiste arbeitet nach dem Prinzip des sogenannten Notfallkoffers. Dieser Notfallkoffer ist im psychiatrischen Bereich weit verbreitet. Er ist für jeden jederzeit zugänglich und beeinhaltet "Skills", um den Druck zu mindern, bzw. Krisen zu minimieren oder zu verhindern.

Namensbedeutung:
Die Farbe Türkis steht für HUMOR, GESELLIGKEIT, FREUNDSCHAFT, KONTAKT, KOMMUNIKATION, EIGENWILIGKEIT, ERFINDUNGSKRAFT, SELBSTBEWUSSTSEIN, CHARME, FRÖHLICHKEIT und KÜNSTLERISCHE FÄHIGKEITEN.

Diese Begriffe unterstreichen die Zielsetzung der Türkisen Kiste. Denn die Eltern und die Kinder sollen durch ihre "Türkise Kiste" KOMMUNIZIEREN und somit in KONTAKT (GESELLIGKEIT) kommen, damit sich die Beziehung (FREUNDSCHAFT) verbessert. Dies soll vorallem durch positive Erlebnisse geschehen, also durch HUMOR oder FRÖHLICHKEIT. Aber Eltern und ihre Kinder sollen durch die Kiste auch angeregt werden, sich selbst etwas zu überlegen (ERFINDUNGSKRAFT & KÜNSTLERISCHE FÄHIGKEIT). Durch die erfolgreiche Anwendung der "türkisen Kiste" sollen die Eltern SELBSTBEWUSST werden und lernen ihren Willen und den Willen des Kindes zu vereinbaren. Die Nutzung der "türkisen Kiste" soll Spaß machen (FRÖHLICHKEIT) und die Eltern und Kinder vom jeweils anderen überzeugen (CHARME).

Die "türkise Kiste" soll daher dafür sorgen, dass die Mütter:
Täglich einen Überblick haben, um Richtig mit dem Kind Individuell und Selbstständig zu spielen.

Handlungsidee:
Die "türkise Kiste" ist ein Repertoire an Aktivitäten für Eltern und ihre Kinder, damit diese in jeder Situation eine Idee bekommen bzw. eine Aktivität auswählen können, welche sie mit ihrem Kind machen wollen/können. Da alle Eltern ihre eigene Kiste haben, ist diese für sie und die Kinder jederzeit zugänglich.
Mit einer "türkisen Kiste" soll Langeweile vermieden werden und der Aufbau der Beziehung zwischen Eltern und Kind gefördert werden.
Denn durch die gemeinsam verbrachte Zeit und die posiviten Erlebnisse wachsen Eltern und Kind mehr zusammen.

Praxis:
Der Inhalt der Kiste wird gemeinsam mit den Eltern und ggf. auch mit dem Kind gepackt. Als Starthilfe kann ein Basisinhalt helfen, damit Eltern nicht unter Druck gesetzt werden. (Einen Ideenzettel findet ihr unter diesem Betrag.)
Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Kiste nicht zu voll ist und die Aktivitäten auch Abwechslung bieten. Denn bei zu viel Auswahl, fällt das entscheiden schwerer. Bei vielen ähnlichen Aktivitäten, wird es schnell zur Langeweile und Frustration bzgl. der Kiste kommen. Dies wird früher oder später dazu führen, dass sie Kiste nicht mehr genutzt wird.
Sie muss also den Eltern und dem Kind Spaß machen. Daher muss der Inhalt Eltern UND Kind gefallen. Auch wenn Pädagogen immer so tolle Ideen haben, was Eltern mit den Kinder machen sollten ... es wird (wie so oft) keinen Erfolg bringen.

Wenn der Inhalt auch verschiedene Aktivitätsbereiche beinhaltet, ist quasi für alles vorgesorgt.
Z.B. Malbuch ausmalen (kreativ/gestalten), Ball spielen (bewegen), Bilderbuch lesen/vorlesen (gemütlich/kuscheln) oder ein Fingerspiel spielen (Sprachförderung durch Mutter/kommunizieren/etc).
Das gemeinsame Packen der Kiste und Vorbesprechen mit den Eltern, verhindert, dass die Eltern mit den Aktivitäten überfordert sind und diese sich unter Druck setzen. Wichtig!: Die Aktivitäten, in der Kiste sollten umsetzbar sein! Also einen Ausflug in den Freizeitpark, ist zwar schön, aber nicht mal eben umzusetzen. Auch das Fußballspielen sollte vorbereitet sein, so dass es einen Ball gibt, usw.

Die Arbeit mit der "türkisen Kiste" ist zeitlich unbegrenzt, denn der Inhalt kann/sollte immer wieder verändert werden. So können Eltern immer wieder auch andere Aktivitäten kennen lernen.


Diese Kiste kann eine richtige große Kiste sein. Wo Bücher/Bälle/ Malbücher etc. Platz finden.
Hier können zusätzlich auch mit Symbolen oder Gegenständen gearbeitet werden, z.B. ein Zweig = Waldspaziergang, Playmobilrutsche = Spielplatz   aber es kann auch auf Bilder ausgewichen werden, selbst gemalt durch Mutter/Kind oder ausgedruckt.
Bilder sind für Kinder wichtig, denn je nach Alter können sie nicht lesen. Da sie aber bei der Auswahl der Aktivität helfen sollen, muss auf sie Rücksicht genommen werden.

Aber auch Karteikarten Boxen können ausreichen, dann muss nur intensiv mit den Bildern gearbeitet werden.

Ich bin sehr neugierig, wenn ihr mit der "türkisen Kiste" arbeitet, wie eure Erfahrungen sind! Schreibt mir gerne eine Mail oder einen Kommentar!
Solltet ihr noch Fragen haben, gilt das Gleiche!

 

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